Red Sparrows HSG Freiburg – TuS Lintfort 28:33 (15:12)
Im Abstiegskampf mussten die Freiburgerinnen weiterhin auf den „Kopf“ ihrer Mannschaft, Spielmacherin Rebecca Dürr, verzichten. Zusätzlich spielte Jugendspielerin Laura Stiehler mit der A-Jugend die Bundesligaqualifikation. Aber mit 11 Feldspielerinnen verfügten die Spatzen immer noch über einen weitaus größeren Kader als die 8 Feldspielerinnen der Lintforter. Die Marschroute hätte also klar sein müssen: Mit viel Tempo die Gäste überrennen. In der 1. Halbzeit klappte das auch recht gut. Nach dem 3:3 (6. Minute) konnte Freiburg sich auf 6:3 absetzen (10.). Über 7:5 wuchs der Vorsprung bis zur 15. Spielminute sogar auf 10:5 an. Die Spatzen verteidigten sehr gut gegen körperlich weit überlegene Lintforterinnen, Torfrau Leonie Kuntz zeigte gute Paraden und das Spiel nach vorne klappte auch. Einziger Wehrmutstropfen war die schwache Chancenverwertung. Zwei Siebenmeter wurden vergeben und noch einige freie Würfe von 6 Metern. Über 11:7 (19.) und 14:11 (26.) konnten die Gäste bis zur Pause auf 15:12 verkürzen. Locker hätte Freiburg mit einem 6-Tore-Vorsprung in die Halbzeit gehen können.
Die mangelnde Chancenverwertung setzte sich nach der Pause fort. Lintfort gelang nach 3 Minuten der Anschlusstreffer zum 15:14. Aber Freiburg fing sich wieder und legte auf 17:14 (34.) und 19:16 (37.) vor. Begünstigt durch eine Zeitstrafe für Saskia Probst schaffte Lintfort den ersten Ausgleich und die anschließende Führung seit der Anfangsphase (19:20; 42.). Die Spatzen kämpften weiter und erzielten drei schnelle Tore zur 22:20- Führung (44.). Die erfahrenen Gäste nutzten ihre Körperlichkeit und spielten ihre Angriffe cleverer aus. Freiburg fehlte immer mehr der Zugriff in der Abwehr und Torwartparaden. So wurde es auch nichts mehr mit einem Überlaufen. Nach dem 23:23 (46.) und dem 25:25 (50.) konnte sich Lintfort vorentscheidend auf 25:28 (53.) absetzen. Zwei schnelle Tore zum 27:28 (54.) ließen im gut temperierten Spatzennest nochmal Hoffnung und Stimmung aufkommen. Aber alles Anfeuern half nichts. Unerklärlich kopflose Aktionen mit Fehlpässen über kurze Distanzen ermöglichten Lintfort in den letzten gut 6 Minuten ein 1:5 und damit den Sieg zum 28:33.
Diese mehr als unnötige Niederlage schmerzt und macht die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch kleiner. Mit einem Sieg hätte Freiburg den Rückstand auf den Relegationsplatz verkürzen können, da die Konkurrenz auch verloren hat. Über weite Strecken hat die Freiburger Mannschaft das Spiel bestimmt und sich am Ende aus der Hand nehmen lassen. In Halbzeit 2 hat man Haupttorschützin Prudence Kinlend überhaupt nicht mehr in den Griff bekommen. 7 ihrer 9 Tore erzielte sie dort und kam über alle Positionen zum Abschluss, bevorzugt nach der Außeneinläuferin zwischen der Außen- und Halbabwehrspielerin. Sie ging mit so viel körperlicher Wucht in die 1:1-Aktionen, dass kein Spatz sie alleine halten konnte. Da sollten die Spatzen sich taktisch flexibler zeigen. Mehr Flexibilität im Rückraumspiel hätte auch nicht geschadet und Lintfort vor neue Herausforderungen gestellt. Nun müssen die Spatzen noch enger zusammenrücken und die letzten Kräfte mobilisieren. Am Sonntag geht es nach Mainz. Das Hinspiel hat Freiburg damals gewonnen.
Red Sparrows Freiburg:
D´Arca, Kuntz, Kuß; Person 3, Bauer 1, Emmenecker 1, Faßbinder, Probst 8/1, von Kampen 3, Walz, Hautz 4, Falk, Zeides 6/4, Peter 2
TuS Lintfort:
Kothen, Graef; Breitbart, Kinlend 9, Samplonius 7, Gruner 1, Drent 8/4, Willing 3, Bücker, Weisz 5