Punktgewinn für Freiburg nach starker Aufholjagd gegen Waiblingen

Red Sparrows HSG Freiburg – VfL Waiblingen 20:20 (9:10)

Ohne die verletzte Rechtsaußenspielerin Saskia Probst gelang ein guter Start im ausverkauften Spatzennest. Nach gut eineinhalb Minuten führten die Red Sparrows bereits 2:0 nach 2 Siebenmetertoren von Simone Falk. Da Waiblingen bereits in der 1. Spielminute eine Zeitstrafe kassierte, hätten die Freiburgerinnen diese Überzahl auch noch besser nutzen können. Stattdessen sorgten 3 technische Fehler für den 2:2 Ausgleich (7.). Nach dem 3:3 konnten die Tigers sich innerhalb von 3 Minuten auf 3:6 (12.) absetzen. Durch ein Rückraumtor von Maja Zeides konnte Freiburg auf 4:6 verkürzen. Das altbekannte Problem der Offensivschwäche trat wieder auf. Die Mannschaft geriet häufiger ins Zeitspiel und musste sich Würfe nehmen, die keine ganz klaren Chancen waren. So auch beim 5:7 (18.) von Hannah Person über Linksaußen. Nach dem 6:8 von Simone Falk erkämpfte Freiburg sich in der 29. Minute den Ausgleich zum 9:9 mit Toren von Simone Falk, Jessica Peter und Nele Emmenecker. Das 9:10 kurz vor der Halbzeit wäre mit mehr Aufmerksamkeit in der Abwehr vermeidbar gewesen. Insgesamt hat die Defensive aber einen guten Job gemacht und Julia von Kampen hatte Juniorennationalspielerin Mathilda Ehlert recht gut im Griff.

In der Halbzeitpause fand im Rahmen der „Großen Spiele-Reihe“ wieder das obligatorische Siebenmeterwerfen mit den Sportlern vom Eishockey und Volleyball und den Basketballspielerinnen der anderen Freiburger Vereine statt. Zudem gesellte sich noch Lars Petersen vom Freiburger Sportausschuss dazu. Am Ende wurden noch Fanartikel in das Publikum geworfen.

Zu Beginn von Halbzeit 2 zeigte von Kampen auch antizipative Fähigkeiten, fing einen Ball ab und erzielte das 10:11. Das Spiel wurde weiterhin von guten Abwehrreihen dominiert. Zudem kamen auf beiden Seiten technische Fehler und ausgelassene Chancen hinzu. Nach einer Unterzahlsituation geriet Freiburg beim 12:15 (41.) wieder in einen 3-Tore-Rückstand. Im Angriff wurde der Weg über Rechtsaußen gesucht und Nele Emmenecker verkürzte in Unterzahl mit einem Doppelschlag auf 14:16 (42.). Im Anschluss setzten sich die Gäste wieder, vermeintlich vorentscheidend, auf 15:19 (49.) ab. In Überzahl erzielte Simone Falk das 16:19. Kurz darauf konnte Kreisläuferin Jessica Peter auf 17:19 (53.) verkürzen. Nun brodelte die Halle immer mehr. Der nächste Siebenmeter (54.) hätte den Anschluss bedeuten können, doch diesmal traf Falk nicht. Dafür stellte Waiblingen auf 17:20 (55.) und hatte beste Chancen, das Spiel zu gewinnen. Im Gegenzug zeigte sich Simone Falk beim nächsten Siebenmeter nervenstark und netzte zum 18:20 ein (56.). Die Waiblinger Tigers wurden zunehmend nervös, vergaben beste Chancen und produzierten technische Fehler. Gut 2 Minuten vor Schluss gelang Nele Emmenecker ihr 4. Tor zum 19:20. Damit war sie in dem Spiel beste Feldtorschützin. Die Zuschauer standen mittlerweile alle und feuerten ihre Red Sparrows an. Eineinhalb Minuten vor dem Ende erzielte Spielmacherin Rebecca Dürr zwar den Ausgleich, aber Trainer Igor Bojic hatte die Auszeitkarte gelegt und der Treffer zählte nicht. Es blieb weiter spannend. Jessica Peter vergab freistehend vom Kreis, aber Torfrau Leonie Kuntz konnte den nächsten Wurf der Waiblingerinnen parieren. Freiburg hatte noch 30 Sekunden für den finalen Angriff. Rebecca Dürr nutzte mit einer guten 1:1-Situation die Chance, legte alles in ihren Wurf und traf 8 Sekunden vor dem Ende zum vielumjubelten Ausgleich.

Mit einer starken Willensleistung und der tollen Unterstützung der Fans erkämpften sich die Spatzen in den letzten 10 Minuten noch einen Punkt. Es war sicher nicht die höchste Handballkunst, aber ein packendes Spiel mit viel Leidenschaft. Kämpferisch in der Abwehr, eine gute Leonie Kuntz im Tor, eine Nele Emmenecker, die den Ausfall von Haupttorschützin Saskia Probst kompensieren konnte, und der Glaube an sich selbst bis zum Ende. Wenn die Mannschaft diese Fähigkeiten auch in der Fremde abrufen kann, dann sollten mal Auswärtspunkte drin sein. Vielleicht schon nächsten Samstag beim Nachholspiel in Gröbenzell!

Red Sparrows HSG Freiburg:

D´Arca, Kuß, Kuntz; Person 1, Bauer, Emmenecker 4, Faßbinder, Dürr 1, von Kampen 3, Walz, Stiehler, Hautz, Falk 7/4, Zeides 1, Peter 3

VfL Waiblingen:

Wunnsch, Meissner; Nagler 4, Probst 6/2, Ehlert 6, Brand, Beilschmied, Gisa 1, Henkel 2, Nagy, Luber, Herbst 1

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