Hauchdünne Niederlage der Red Sparrows gegen Regensburg zum Saisonfinale

Red Sparrows HSG Freiburg – ESV 1927 Regensburg 26:27 (14:13)

Beim letzten Saisonspiel in der 2. Bundesliga mussten sich die Spatzen nach großem Kampf mit einem Tor dem Tabellenfünften aus Regensburg geschlagen geben. Nach guter Kollektivleistung und einem Spiel auf Augenhöhe wäre ein Punkt verdient gewesen.

Zu ungewohnter Zeit am ungewohnten Ort zeigten die Freiburgerinnen, dass sie sich mit einem guten Spiel aus der 2. Liga verabschieden wollten. Zu Beginn wurde jedoch das Offensivproblem, dass die Mannschaft die gesamte Saison hindurch begleitet hat, deutlich: Sie kam gleich im ersten Angriff ins Zeitspiel. Da Regensburg seine Torchancen aber nicht zu nutzen wusste und auch einen Siebenmeter vergeben hatte, ging Freiburg mit 2:0 (5. Minute) in Führung. Nach dem 3:1 konnten die Gäste zum 3:3 (8.) ausgleichen. Bis zum 6:6 (13.) verlief das Spiel ausgeglichen. Dann konnte Freiburg sich beim 8:6 eine 2 Tore-Führung erarbeiten. Simone Falk war nach knapp 15 Minuten bereits mit ihrem 4. verwandelten Strafwurf erfolgreich. In der Folge konnte Regensburg auch durch einige Wechsel in der Freiburger Abwehr das Spiel erstmals zu ihren Gunsten drehen. Über 9:10 (22.) erspielten sie sich beim 10:13 (26.) eine 3 Tore-Führung. Aber die Spatzen besannen sich auf ihren Kampfgeist und agierten in der Abwehr wieder aufmerksamer. Simone Falk hatte sichtlich Spaß am Siebenmeterwerfen und traf nervenstark alle drei weiteren Strafwürfe und Spielmacherin Rebecca Dürr erhöhte zum 14:13 Pausenstand.

In der Halbzeit wurden die Gründungsmitglieder der Handballspielgemeinschaft Freiburg zum 25-jährigen Jubiläum geehrt und ihnen wurde die Ehrenmitgliedschaft des Vereins verliehen.

Mit zwei technischen Fehlern starteten die Spatzen in Halbzeit zwei. Das ermöglichte den Gästen das 14:15 (34.). Ein wunderschönes Kempator von Maja Zeides nach Zuspiel von Marit Walz brachte das 16:16 (37.). Bis zum 19:19 (41.) verlief das Spiel wieder ausgeglichen. Dann folgte eine längere Phase ohne eigenen Torerfolg, bedingt durch technische Fehler und schwache Abschlüsse. Die Bayerinnen nutzten das zum 19:22 (47.). In der Folge konnte Regensburg sich sogar das erste Mal eine 4 Tore-Führung erspielen (21:25, 53.). Doch Freiburg zeigte weiter Einsatz und kam nach zwei schnellen Toren wieder auf 23:25 (54.) heran. Beim Stande von 24:26, dem Ergebnis des Hinspiels, vergab Simone Falk gut zwei Minuten vor Spielende den ersten und einzigen ihrer insgesamt 11 Siebenmeter. Und die Regensburger Torfrau Stephanie Lukau zeigte dabei ihre einzige und wichtigste Parade. 45 Sekunden vor Schluss konnte Marit Walz über einen Durchbruch auf Halbrechts den Anschlusstreffer zum 25:26 erzielen. Im Gegenangriff fand die Regensburgerin Carolin Hübner jedoch eine Lücke in der Abwehr und erzielte mit ihrem 5. Treffer das spielentscheidende 25:27. Den Schlusspunkt in der Schlusssekunde konnte wiederum Simone Falk setzen: Die Freiburger Nr. 26 warf bei Siebenmeter Nummer 11 das 26. Tor zum 26:27 Endstand!

Über den gesamten Spielverlauf wäre ein Punktgewinn durchaus möglich und auch verdient gewesen. Manche Wechsel in der Abwehr gingen aber auf Kosten der Stabilität. Nach der ebenso knappen Niederlage gegen Vizemeister Rödertal vor zwei Wochen ist das nun eine weitere 1 Tore-Niederlage gegen eine etablierte Zweitligamannschaft. Freiburg kann sich mit der gezeigten Leistung erhobenen Hauptes aus der 2. Liga verabschieden. Die Mannschaft hat in vielen Spielen gezeigt, dass sie auf dem Niveau mithalten kann. Sicher waren auch einige heftige Niederlagen dabei. Aber 19 gewonnene Punkte sind für einen Aufsteiger eine respektable Leistung. Mit ein bisschen mehr Erfahrung und Cleverness wären auch noch ein paar Punkte mehr drin gewesen. Zudem hatte die Mannschaft gerade in der entscheidenden Phase der Saison großes Verletzungspech. Mit Rebecca Dürr, Julia von Kampen und Hannah Person fielen gleich drei Stammspielerinnen wochenlang aus. Das hat jedoch auch Möglichkeiten für andere Spielerinnen eröffnet. Jede Spielerin hat in dieser Saison sicher viel dazu gelernt. Die Defensivleistung der Spatzen ist auf jeden Fall schon zweitligareif. Mit 790 kassierten Toren nehmen sie den 6. Platz ein. An der Offensive müssen sie aber noch arbeiten. Mit nur 698 Toren haben sie am wenigsten Tore aller 16 Mannschaften erzielt. In einer regulären Saison hätte der 13. und viertletzte Platz auch zum Klassenerhalt gereicht. Schade, dass Freiburg diese Saison diese erschwerten Bedingungen erwischt hat. Aber trotz aller Wehmut sollte der Stolz auf das Erreichte überwiegen. Nicht nur die Mannschaft, sondern der gesamte Verein hat sich weiterentwickelt. Somit steht am Ende die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte, zu der ganz viele Menschen beigetragen haben.

Nach dem Spiel wurden drei Spielerinnen verabschiedet. Nele Luick, die viel bei der Zweitligamannschaft mittrainiert hat, wird den Verein verlassen. Alina Bauer, die zur Rückrunde studienbedingt nach Freiburg kam, wird eine Pause einlegen. Besonders schwer wiegt der Abschied von Maja Zeides. Die großgewachsene Rückraumspielerin, die mit ihren leichten Treffern aus der Distanz großen Anteil am Aufstieg hatte, wird erstmal ihre Handballkarriere beenden. Ansonsten bleibt die Mannschaft zusammen und möchte in der neu strukturierten 3. Liga wieder eine gute Rolle spielen. Im Anschluss wurden noch alle Unterstützer und Helferinnen geehrt, Geburtstagskind Jessica Peter wurde ein Ständchen gesungen und gemeinsam wurde der Saisonabschluss mit leckerem Essen vom „Food Truck“ gefeiert.

Red Sparrows HSG Freiburg:

D´Arca, Kuntz, Kuß; Bauer, Emmenecker 3, Faßbinder 1, Dürr 3, Probst 2, Walz 3, Stiehler, Hautz 1, Falk 11/10, Zeides 2, Luick, Peter

ESV 1927 Regensburg:

Arno, Lukau; Lettl 4, Drachsler, Vetter 2, Peter 3, Mustafic 3, Kessler 4, Hartl 1, Fuhrmann, Fuchs 4, Kadenbach 1, Hübner 5

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