Red Sparrows HSG Freiburg – Rostocker HC 21:23 (11:11)
Die Freiburger Spatzen hatten sich viel vorgenommen für dieses wichtige Spiel gegen Mitaufsteiger Rostock. Trainer Igor Bojic beorderte Linksaußen Hannah Person auf die Mitte und Simone Falk begann dafür auf Außen. Die Umstellung schien aufzugehen. In der Anfangsphase setzte Person Akzente und bis zum 2:2 war es ein ausgeglichenes Spiel. Dann wurden wieder beste Torchancen vergeben und Rostock konnte sich auf 3:7 (9.) absetzen. Nun folgte eine kämpferische Phase von Freiburg, unterstützt mit einigen Paraden von Torfrau Leonie Kuntz. So konnten die Spatzen in der 16. Minute zum 7:7 ausgleichen. In der Folge legte Rostock ein Tor vor und Freiburg glich aus. Mehrmals hatten die Gastgeberinnen die Möglichkeit, selber in Führung zu gehen, scheiterten aber mit den Würfen oder produzierten Ballverluste. Mit 11:11 ging es in die Halbzeitpause.
In der zweiten Hälfte bot sich anfangs ein ähnliches Bild. Rostock ging in Führung, Freiburg glich aus (13:15; 38.). Mit dem 16:15 (41.) gingen die Red Sparrows das erste Mal in diesem Spiel in Führung. Nun lief es umgekehrt: Freiburg legte vor, Rostock glich aus. So ging es bis zum 17:17. Dann konnten die Gäste weitere technische Fehler der Freiburgerinnen wie misslungene Kreisanspiele nutzen und mit 17:19 (45.) in Führung gehen. Trainer Bojic versuchte es mit der 7. Feldspielerin und vielen Wechseln im Rückraum. Trotzdem gelang dem Team in knapp 8 Minuten nur ein eigener Treffer. Nach dem 18:21 (50.) kämpfte Freiburg sich wieder auf 20:21 (54.) heran. Ein möglicher Ausgleich wäre drin gewesen, aber das Foul an Laura Stiehler wurde nicht geahndet und im Gegenzug gab es für sie eine umstrittene Zweiminutenstrafe, so dass Freiburg die restliche Zeit in Unterzahl spielen musste. Aber auch nach dem 21:22 gut 1 Minute vor Schluss hatte Freiburg noch die Chance auf den Ausgleich. Ein weiterer technischer Fehler 50 Sekunden vor Spielende machte diese Hoffnung zunichte. Fast wäre Freiburg jedoch noch einmal in Ballbesitz gekommen. Nachdem Torfrau Kuntz einen recht freien Wurf einer Rostocker Spielerin von 6 Meter parieren konnte, entschieden die Schiedsrichter allerdings auf Siebenmeter und hielten erst vier Sekunden vor Spielende die Zeit an. Somit war die Freiburger Niederlage besiegelt.
Statistiken lügen eigentlich nicht, sofern sie richtig sind. Wie kann ein Spiel verloren werden, wenn 18 Freiburger Paraden (44%) den 9 (30%) von Rostock gegenüberstehen und beide Mannschaften schwache Wurfquoten haben ( Freiburg 58%; Rostock 50%)? Lag es wieder an der hohen Zahl technischer Fehler ( Freiburg 18; Rostock 10)? Zwei vergebene Strafwürfe? Eines fehlt der Freiburger Mannschaft auf jeden Fall. Sie hat keine Rückraumspielerin mit der individuellen Qualität einer Nele Reimer. Sie war in dem Spiel die Unterschiedsspielerin. Sie strahlte selber eine hohe Torgefährlichkeit aus und setzte ihre Mitspielerinnen sehr gut in Szene, bevorzugt die starke Linksaußen Patricia Drewnik. Besonders in schwierigen Phasen ihrer Mannschaft war sie präsent.
Mit der Niederlage hat Freiburg sich erstmal im Tabellenkeller festgesetzt und steht weiterhin auf dem vorletzten Platz. Ein Erfolgserlebnis wäre unglaublich wichtig für die Mannschaft. Am kommenden Samstag folgt das dritte Heimspiel in Folge. Diesmal gastiert Waiblingen im Spatzennest.
Red Sparrows HSG Freiburg:
Kuß, Kuntz (18 Paraden); Person 3, Emmenecker, Ollesch, Probst 3, Faßbinder 1, von Kampen 2, Walz 1. Stiehler, Hautz 2, Falk 8/5, Brennauer 1, Veith
Rostocker HC:
Clasen (9 P.), Zidorn, Tants; Franz 5, Beuck, Dubrau 1, Reimer 8/3, Wohlfeil 1, Grabowski, Wolf 1, Drewnik 6, Konarske 1, Koppen, Pieth, Halawczak

