Red Sparrows HSG Freiburg – Füchse Berlin 22:33 (11:16)
Vor gut 400 Zuschauern im Spatzennest kam Freiburg bis zum 2:2 (3. Minute) recht gut ins Spiel. Nach einer frühen Zeitstrafe für Hannah Person konnten sich die Gäste erstmals beim 2:4 (5.) etwas absetzen. Nach einem Foul an Laura Stiehler bei ihrem Torwurf zum 4:6 (9.) sah die erst kurz zuvor eingewechselte Kristina Fodjo eine vielleicht etwas harte Rote Karte. In der darauffolgenden Überzahl gelang den Spatzen durch Tore von Saskia Probst und Nelli Hautz der Ausgleich zum 6:6 (12.). Bis zum 9:10 in der 19. Spielminute war das Freiburger Team noch ergebnismäßig auf Augenhöhe. Auch beim 10:13 (24.) waren die Roten Spatzen noch in Reichweite, obwohl bereits zu diesem Zeitpunkt die Berliner Spreefüxxe deutlich überlegen wirkten. Ihre hohe Passgeschwindigkeit, der unbändige Zug zum Tor jeder Spielerin und das hohe Tempo waren eine Klasse besser als bei den Freiburgerinnen. Lediglich im Ergebnis spiegelte sich die Überlegenheit noch nicht richtig wieder. Das sollte aber bald folgen. Nach einer Zeitstrafe von Laura Stiehler und zwei unnötigen technischen Fehlern im Angriff setzten sich die Füchse schnell auf 10:16 ab. Mit dem Pausenpfiff konnte Nelli Hautz noch auf 11:16 verkürzen.
Leider setzten sich die technischen Unzulänglichkeiten direkt nach der Pause weiter fort. Zwei unnötige Ballverluste und daraus resultierende Gegenstoßtore brachten 70 Sekunden nach Wiederanpfiff das 11:18. Trainer Igor Bojic nahm sofort eine Auszeit, um sein Team wieder einzustellen. Das gelang aber nicht wirklich. Berlin konnte den Vorsprung weiter ausbauen und führte beim 14:25 (42.) erstmals mit 11 Toren. Nun konnte es nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Die Abwehr wurde von der 3:2:1 – Formation nochmals auf eine bereits in der 1. Halbzeit recht gut funktionierende 6:0 umgestellt. Nach einem tollen Zuspiel von Rechtsaußenspielerin Johanna Brennauer quer durch den Torkreis auf die völlig freistehende Linksaußen Hannah Person konnte auf 17:26 (46.) verkürzt werden. Zu mehr sollte es an diesem Tag aber nicht mehr reichen. Auch der Einsatz der 7. Feldspielerin ließ den Rückstand nicht kleiner werden. Dafür war auch einfach die Zahl der technischen Fehler zu hoch (22 im gesamten Spiel!). Ein kleiner Lichtblick war noch der Torerfolg von Nelli Hautz in doppelter Unterzahl zum 20:30 (55.). Am Ende gewann Berlin das Spiel verdient mit 33:22.
Trotz des nicht erfreulichen Ergebnisses haben die Spatzen in Dirndlkleidung mit ihren Fans nach dem Spiel noch ein kleines Oktoberfest in der Halle gefeiert.
Nach vier Spielen stehen die Spatzen nun mit 1:7 Punkten auf dem vorletzten Platz. Um den Saisonstart richtig einordnen zu können, muss aber auch bedacht werden, dass die drei deutlichen Niederlagen gegen die drei aktuellen Topteams der Liga passierten, die allesamt verlustpunktfrei die Tabelle anführen. Trotzdem muss die Mannschaft intensiv an ihrem Offensivspiel arbeiten. Zu oft wird sie ins Zeitspiel gezwungen und muss sich dann aussichtslose Torabschlüsse nehmen. Und Pässe über ein paar Meter sollten schon bei der Mitspielerin ankommen. Diese Menge an technischen Fehlern macht es der Mannschaft zusätzlich schwer, ein Spiel gegen einen starken und individuell überlegenen Gegner ausgeglichener zu gestalten.
Am kommenden Samstag reisen sie zum Bergischen HC, der sich erst zum letzten Spiel mit der Schweizer Nationalspielerin Norma Goldmann verstärkt hat.
Red Sparrows HSG Freiburg:
Kuß (2 Paraden), Kuntz (6 P.); Person 4, Emmenecker 1, Faßbinder, Ollesch 1, Probst 1, von Kampen 1, Walz 1. Stiehler 2, Hautz 5, Falk 4/4, Brennauer 1, Veith 1
Füchse Berlin:
Trooster (11 P.), Ludwig (2 P.); Conze 4/1, Fichtner 3, Fodjo, Gouveia 5, Gündel 4, Stefes, Thelemann, in de Braekt 1, Wagner 1, Schaube 3, Werle 7/3, Baßiner 5