Red Sparrows HSG Freiburg – Füchse Berlin 20:26 (13:13)
Zum ersten von zwei Spielen des Modellprojektes „Große Spiele – Spitzensport in Freiburg“ gastierten am Samstag Abend die durch die Luft gereisten Berliner Füchse im Spatzennest. Beim Gang in die Halle konnten die Zuschauer das neue Hallendesign der Red Sparrows bewundern. Auch die erstmals durchgeführte Lichtershow beim Einlaufen sorgte für eine gute Stimmung in der ausverkauften Halle. Mit besonderem Beifall wurde die reaktivierte Carolin Spinner begrüßt, die die verletzten Kreisläuferinnen Johanna Kyei und Lena Ollesch vertrat. Alles war angerichtet für ein spannendes Spiel. Zum ersten Mal in dieser Bundesligasaison trafen die Spatzen auf einen Rückraum, der ihnen zumeist körperlich nicht überlegen war. Mit viel Elan und Motivation startete Freiburg ins Spiel. Nach dem ersten Tor für Berlin konnten die Freiburgerinnen durch Jessica Peter und Hannah Person auf 2:1 (3.) vorlegen. Leider wurde die gute Chance auf das 3:1 vergeben und die Spatzen konnten ihre Überzahlsituation nicht nutzen. Nach dem 4:3 wurde ein Siebenmeter nicht getroffen und in erneuter Überzahl konnten keine Tore erzielt werden. Aufgrund von Paraden der Torfrau Leonie Kuntz machte Berlin auch kein Tor. Nun folgte eine Phase der eigenen Unterzahl, in der Berlin zum 5:5 (13.) ausgleichen konnte. Die Spatzen ließen einige gute Chancen aus und die Füchse kamen in Spielminute 19 zur ersten Führung seit dem 0:1. In den folgenden 6 Minuten schlug die Stunde der Berliner Linksaußen Trabelsi. Von ihren Rückraumspielerinnen wunderbar in Szene gesetzt gelangen ihr 5 Tore, allesamt lang unten geworfen. In der Phase hatte auch die Freiburger Jugendspielerin Laura Stiehler drei gute Aktionen. So wechselte bis zum 11:11 (26.) ständig die Führung. Den Spatzen gelang über Tore von Simone Falk und Saskia Probst kurz darauf sogar die 13:11 Führung (28.). Bis zur Pause mussten sie aber den 13:13 Ausgleich hinnehmen. Bei besserer Chancenverwertung und cleverer gespielter Überzahl wäre eine Halbzeitführung durchaus möglich gewesen.
In der Pause moderierte Vorstand Ray Thommen das obligatorische Siebenmeterwerfen mit den Sportlerinnen vom USC, EHC und FT Freiburg. Als Sahnehäubchen durfte zum Schluss noch Sportbürgermeister Stefan Breiter sein Können zeigen. Sein Wurf landete am Torpfosten und so gewann die Jugendtorfrau Larissa deutlich. Bei weiterhin guter Stimmung in der Halle ging es in die zweite Halbzeit.
Die Spatzen starteten nicht ganz wach und kassierten gleich zwei Tore (13:15). Das Rückraumtor von Maja Zeides in Spielminute 37 zum 16:16 sollte für die nächsten 7 Minuten das letzte Tor gewesen sein. In phasenweise doppelter Überzahl konnten die Füchse sich mit einem 0:5 – Lauf vorentscheidend bis auf 16:21 absetzen. Nach einem Berliner Ballverlust erzielte Hannah Person im Gegenstoß das 17:21 (44.). Spielmacherin Rebecca Dürr erkämpfte das 18:22 (46.), bevor wieder eine lange Torflaute kam. Die Spatzen fanden einfach keine Lösungen mehr gegen die sehr kompakt agierende 6:0 Abwehr der Gäste. Selbst in eigener Überzahl gelang es ihnen nicht, eine Torchance zu kreieren. Die Zuschauer feuerten ihre Red Sparrows unermüdlich an. Nach acht torlosen Minuten konnte Julia von Kampen zwei schnelle Tore erzielen und auf 20:25 verkürzen (55.). Das sollte auch das letzte Freiburger Tor in diesem Spiel gewesen sein. Die Spreefüxxe konnten in der Schlussphase noch zum Endstand von 20:26 erhöhen.
Nur 7 Tore in Halbzeit zwei sind einfach zu wenig, um ein Spiel zu gewinnen. Die Abwehr- und Torwartleistung war in großen Teilen des Spiels in Ordnung. Die Berliner Füchse spielten sehr dynamische und druckvolle Angriffe und fanden dadurch oft eine freie Spielerin. Der Knackpunkt war das fehlerhafte Angriffsspiel, das Berlin auch häufiger zu Gegenstößen einlud. Mit allein 13 ( von 22 ) technischen Fehlern in Halbzeit zwei machten sich die Spatzen das Leben selber schwer. Nur jeder 4. Angriff war erfolgreich. Gegen eine nun sehr gut stehende Berliner Abwehr fehlten die Ideen. Auch Füchsetrainerin Susann Müller sah bei der anschließenden Pressekonferenz die gute Defensive ihrer Mannschaft in Halbzeit zwei als Schlüssel zum Erfolg. Spatzentrainer Igor Bojic und Spielerin Saskia Probst lobten die besondere Kulisse dieses Heimspiels. Gerne hätte sich die Mannschaft bei den tollen Rahmenbedingungen des „Große Spiele Projektes“ wie in der letzten Spielzeit selbst mit einem Sieg belohnt und damit die Zuschauer begeistert. Auch wenn Berlin das Spiel völlig verdient gewonnen hat, bleibt ein wenig das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre. Auf jeden Fall war es eine deutlich verbesserte Leistung im Vergleich zu der hohen Niederlage in Buchholz.
Red Sparrows HSG Freiburg:
D`Arca, Kuß, Kuntz; Person 2, Emmenecker, Faßbinder, Dürr 2, Probst 3, Spinner, von Kampen 2, Walz, Stiehler 2, Hautz 2, Falk 2, Zeides 2/1, Peter 3
Füchse Berlin:
Krupa, Szott; Tolic, Njukeu 3, Fichtner 4, Höbbel 4/1, Gündel 1, Trabelsi 5, Wagenlader 1, Cappellaro 1, Ternede 1, Krause, Bassiner 6, Stefes